1945 bis 1997

Nach dem zweiten Weltkrieg  (1945 – 1970)

Auch im zweiten Weltkrieg verloren viele Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr Hauzenstein Ihr Leben auf dem Schlachtfeld. In ganz Deutschland wurden zu dieser Zeit Jugendliche und Frauen bei der Feuerwehr eingesetzt um überhaupt einsatzbereit zu sein.

Nach Kriegsende wurde unsere Feuerwehr sofort wieder neu aufgestellt. Die Anzahl der aktiven Männer und der fördernden Mitglieder wuchs von Jahr zu Jahr.

Die Gemeinde kaufte 1962 eine Motorspritze mit Gerätewagen (TSA). Das Gräfliche Haus von Walderdorff, stets ein großer Gönner und Förderer unserer Wehr, trug maßgeblich zu dieser Aufwärtsentwicklung bei.

 

TSA im Einsatz bis 1971
TS 8/8 im Einsatzvon 1962 bis 1997

 

Im Jahr 1963 wurden viele Wehrmänner für 50, 40 und 25 jährige Mitgliedschaft geehrt.

Im Sommer 1966 wird der erst 22 jährige Alois Bauer, Nachfolger von Peter Fundeis als erster Kommandant. Zwei Löschgruppen legen in diesem Jahr die Leistungsprüfung ab. Bis Ende der sechziger Jahre werden bereits acht Gruppen mit dem Leistungsabzeichen in verschiedenen Stufen ausgezeichnet.

Leistungsabzeichen in den 1960er Jahren
Fronleichnamszug in den 1960er Jahren

 

Moderne Technik hält Einzug und eine Freundschaft entsteht  (1970 – 1986)

 

Im Jahr 1970 wird die Verbindung zur FFW St. Peter am Kammersberg in der Steiermark, die bisher nur in Einzelkontakten bestand, durch den Besuch einer größeren Gruppe unserer Feuerwehrmänner mit Ihren Angehörigen vertieft.

 

Bilder Besuch in St.Peter 1970     und Gegenbesuch 1972 mit Musikverein

 

Der Tragkraftspritzenanhänger entsprach nicht mehr der aktuellen Technik und wurde 1971 durch ein Tragkraftspritzenfahrzeug Ford Transit ersetzt. Erstmals konnte unsere Wehr, nach fast 90 Jahren auf Pferde oder Traktoren verzichten, um die Einsatzstellen zu erreichen. Pfarrer Max Eckl segnete am 1. Mai das neue Fahrzeug, das von der Gemeinde Hauzenstein beschafft wurde.

 

 

Im Jahr 1972 besuchte die FFW St.Peter am Kammersberg erstmals unsere Heimat. Auch der Musikverein St. Peter am Kammersberg war zu Gast in Fußenberg / Thanhausen.

Bereits im Jahr 1973 legte die erste Damenlöschgruppe ihr Leistungsabzeichen ab. Sie waren die Vorreiter für aktive Damen in unserer Wehr. Ein Jahr später wurde Alois Ederer zum Kommandanten gewählt. Dieses Amt führte er erfolgreich bis 1997 aus. Im Jahr 1975 wurde in großer Ehrenabend abgehalten. Viele Mitglieder konnten zum Teil für 50 jährige Mitgliedschaft ausgezeichnet werden. Im gleichen Jahr wurde die FFW Hauzenstein durch den technischen Prüfdienst der Staatlichen Feuerwehrschule Regensburg überprüft. Die Wehr befindet sich laut den damaligen Unterlagen "in bestem Zustand". Auch Gesellschaftlich war die Feuerwehr Hauzenstein in den 1970 er Jahren enorm aktiv. Neben den vielen Gründungsfesten die besucht wurden, veranstaltete die FFW Hauzenstein "legendäre" Faschingsbälle, Christbaumversteigerungen, Sommerfeste und Kesselfleischessen.

Leistungsprüfung 1976
Leistungsprüfung Frauen 1976

 

Bei der aktiven Mannschaft wuchs in den siebziger Jahren der Wunsch nach einem vernünftigen Unterstellplatz für das TSF. Es war bis zu diesem Zeitpunkt in einer kleinen Garage im Gemeindehaus untergebracht. Im Jahr 1978 begannen die Wehrmänner in Eigenleistung eine Fahrzeughalle an das Gemeindehaus, direkt am Fußenberger Weiher anzubauen. Mit einer großen Feier wurde das Gebäude am 25. August 1979 seiner Bestimmung übergeben.

 

In den Jahren 1977 bis 1980 wurden Leistungsprüfungen "am laufenden Band" durchgeführt. Alleine in diesen drei Jahren absolvierten 11 Gruppen die Leistungsprüfung, darunter auch Damen und Jugendliche ab 16 Jahren.

Im Jahre 1978 wurde in Bayern die Gebietsreform durchgeführt. Die Gemeinde Hauzenstein, bisher Träger unserer Wehr wurde in die Gemeinde Wenzenbach eingegliedert.

Im Jahr 1980 fuhr die Feuerwehr Hauzenstein, unter der Führung des Vorstandes Leo Graf von Walderdorff und des ersten Kommandanten Alois Ederer mit dem Bus nach St. Peter am Kammersberg. Dort fand das traditionelle Patenbitten statt. Dieser Anlass wurde natürlich kräftig gefeiert.

 

Vom 12.6.- 15.6.1981 wurde das 100 jährige Jubiläum groß gefeiert. Über achtzig Vereine waren zu Gast. Das Bierzelt wurde zwischen Fußenberg und Thanhausen aufgebaut. Bei traumhaften Wetter, wurde vier Tage lang mit dem Patenverein und der Bevölkerung gefeiert. DerMusikverein St.Peter gestaltete den Freitag Abend im Festzelt und führte die Festumzüge an. Unter anderem waren die Zillertaler Schürzenjäger im Festzelt in Thanhausen zu Gast. Im gleichen Jahr legten noch 6 Löschgruppen das Leistungabzeichen ab und bei der Gemeinde wurde Antrag auf Beschaffung einen Löschgruppenfahrzeuges gestellt. Die historischen Geräte der FFW wurden durch die Gerätwarte für die Feierlichkeiten renoviert.

 

Die Gemeinde Wenzenbach feierte 1982 ihr 1100 jähriges Bestehen. Unsere Wehr beteiligte sich beim Umzug mit den historischen Geräten und in Fußenberg wurde ein Festzelt aufgebaut in dem erneut die Zillertaler Schürzenjäger aufspielten. Die Patenfeuerwehr aus St.Peter am Kammersberg legte zum ersten Mal die Bayerische Leistungsprüfung ab. Zum ersten Mal in der Geschichte unsere Wehr wurden Atemschutzgeräteträger ausgebildet. Zu erwähnen ist, dass die FFW Hauzenstein die Atemschutzgeräte zum Preis von 5000 DM selbst bezahlt hat. Zu fünf THL Einsätzen und einen PKW Brand wurde unsere Wehr alarmiert. 

 Im Jahr 1983 wurde ein LF 8 Typ II  in Dienst gestellt. Nachdem die Firma Bachert nicht sofort liefern konnte, wurde ein Vorführfahrzeug in Fußenberg stationiert, mit dem mehrere große Brände im Gut Hauzenstein bekämpft wurden. Selbst am Vorabend der Fahrzeugrückgabe, war ein Großbrand. Das Fahrzeug wurde deshalb ungereinigt an die Firma Bachert zurück gegeben. Mit dem neuen Fahrzeug wurden bereits mehrere Brände und vier technische Hilfeleistungen gefahren.

LF 8 Beladeplan II, MAN Fahrgestell, Bachert Aufbau, Indienststellung 1983