Beginn bis 1945

Vorgeschichte zur Gründung der Freiwilligen Feuerwehr Hauzenstein

Nach dem Ende des deutsch - französischen Krieges, im Jahre 1871, wurde unter Anführung von Josef Denkinger aus Thanhausen eine Hilfsgemeinschaft zum Schutz gegen Feuer gebildet.

Männer aus den Weilern Thanhausen, Fußenberg und Roith begannen nun gemeinsam die zahlreich auftretenden Brände zu bekämpfen. Im gleichen Jahr wurde eine Bottichspritze und Ledereimer erworben. Damals entsprach diese Ausrüstung dem modernsten Stand der Technik.

Bottichspritze, erstes Löschgerät im Jahr 1871

Gründung der FFW Hauzenstein

Die damals schon lange bestehende Gemeinde Hauzenstein, wozu der Ort Thanhausen und der Weiler Fußenberg gehörten, gründete am 16.6.1881 die Freiwillige Feuerwehr Hauzenstein als Nachfolgeorganisation der Hilfsgemeinschaft zum Schutz gegen Feuer. Als erster Vorsitzender fungierte Graf Hugo von Walderdorff, als Kommandanten wurde Georg Weigert vom Sandhof gewählt.

 

Satzung 1884, Übersetzung (Festschrift 81, oder Scan).

Die weitere Geschichte der FFW Hauzenstein bis 1900

 

Im Jahre 1882 entschloss sich die Gemeinde Hauzenstein, unter dem damaligen Bürgermeister Dollinger, eine vierrädrige Saug- und Druckspritze bei der Königlichen Löschmaschinenfabrik Kirchmeier & Sohn in München anzukaufen. Der Preis dieser Löschmaschine mit 21,5 m guten Hanfschläuchen mit Messinggewinde und weiterem Zubehör betrug 950 Mark. Dieser Betrag wurde von der Gemeinde Hauzenstein in 3 Raten bezahlt. Diese Kutsche kann noch heute im Feuerwehrgerätehaus besichtigt werden. Sie wurde im Jahr 2003 liebevoll von Gilbert Faltermeier und seinem Team restauriert. Die Pumpe ist betriebsbereit.

 

Gruppenfoto 1885 mit Standarte, deren Verbleib nicht bekannt ist

Im selben Jahr wurde auch das Gemeindehaus in Fußenberg mit einer Garage für die Feuerwehr erstellt. Im Jahr 1899 konnte die uns heute noch erhaltene Fahne geweiht werden.

Das 30 jährige Bestehen unserer Wehr wurde im Jahr 1911 gefeiert. Zu diesem Anlass wurde das Foto angefertigt. Es zeigt damals bereits über 40 aktive Wehrmänner in Uniform. Auch damals gab es schon eine Menge Verwaltungsarbeit in der Feuerwehr wie das Original erhaltene Ausrüstungsbuch von 1895 zeigt.
Grundliste von 1895
Inventarbuch von 1910

 

1914 brach der 1. Weltkrieg aus. Ein Großteil der jüngeren Wehrmänner wurde zu den Waffen gerufen. Elf Männer kehrten nicht mehr in Ihre Heimat zurück, andere waren so schwer verletzt, so dass sie aus dem Feuerwehrdienst ausscheiden mussten. Unter den harten Nachkriegsjahren hatte auch unsere Feuerwehr zu leiden. Es war kaum möglich die Ausrüstung zu erhalten bzw. zu ergänzen.

Im Jahre 1928 wurde die Gräfliche Ökonomie Hauzenstein ein Opfer der Flammen. Bei diesem Großbrand stellte man fest, dass die Geräte, worüber die Wehr verfügte, nicht mehr ausreichten.

Ein Jahr später entschloss sich die Gemeindeverwaltung deshalb zum Kauf einer Motorspritze Marke "Mercedes". Es begann somit eine neue Zeitepoche für unsere Wehr. Zum ersten Mal wurden Maschinisten ausgebildet. Auch diese Motorspritze ist im Gerätehaus ausgestellt. Sie wurde ebenfalls restauriert und ist in funktionsfähigen Zustand!

Motorspritze beim Historischen Festzug 1982